Chronik des Salvatorabends

Ein Blick zurück - über 50 Jahre Oldenburger Salvatorabend

Mit dem Fassanstich beim Salvatorabend 2015 durch den Oberbürgermeister Jürgen Krogmann feierte eine Veranstaltung ein Jubiläum, welche im Jahre 1964 auf dem Fliegerhorst Oldenburg in den Räumen der Offiziersheimgesellschaft begann, und die mit Schließung des Fliegerhorstes im Jahre 2006 in den Weser-Ems-Hallen ein neues zu Hause gefunden hat. Wir sind stolz auf diese lange Tradition zivil-militärischer Kontaktpflege in Oldenburg.

Die Zielsetzung des Salvatorabends gilt unverändert: ein Forum für gemeinsame Gespräche in ungezwungener Atmosphäre mit Vertretern aller  Gesellschaftsgruppen und der Bundeswehr zu schaffen. Allen unseren Sponsoren möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich für ihre Unterstützung danken, denn
ohne ihre Hilfe wären wir nicht in der Lage, diese traditionelle Oldenburger Veranstaltung durchzuführen.

Diese Chronik ist von einem Zeitzeugen verfasst und der Versuch, die 50-jährige Geschichte des Salvatorabends im Zeitraffer zu beleuchten, daher geht es vielmehr darum, ein Stimmungsbild und das besondere Flair dieser Veranstaltung wiedergeben. Dabei wurden persönliche Gespräche und  Augenzeugenberichte, die aber nach 50 Jahren nicht immer einer inhaltlichen Überprüfung standhalten, verwendet und im O-Ton eingesetzt. Erinnerungen sind immer persönliche Erfahrungen. scheint unverrückbar so zu sein, wie man es persönlich gespeichert hat. Andere haben von dem gleichen Ereignis ein anderes Bild im Gedächtnis. Und Vieles ist heute bereits legendär. Begeben Sie sich also in Wort und Bild auf eine Zeitreise mit uns.

 

Zeitstrahl der Salvatorabende - die 1960er

Der Anfang

Der Oldenburger Salvatorabend ist untrennbar mit der Geschichte des auf dem Flugplatz stationierten Geschwaders und der Nachfolgeeinheiten verbunden,  besonders aber mit dem legendären und geschichtsträchtigen Offizierskasino. Angelehnt an den Bieranstich auf dem Münchner Nockerberg in der jährlichen Fastenzeit, seinem stärkenden, kalorienreichen Gerstensaft aber auch seiner besonderen bayrischen Atmosphäre hat dieses Fest seinen Weg in den hohen Norden gefunden und. einen festen Platz im jährlichen Oldenburger Veranstaltungskalender gewonnen.

Da fast alle Piloten der Luftwaffe ihre fliegerische Ausbildung zu Teilen in Bayern durchliefen, war es für den angehenden fliegerischen Nachwuchs natürlich  unvermeidbar nicht mit diesem Ereignis auf dem Nockerberg in Berührung zu kommen.

Als dann auch noch ein Fliegender Verband, das Aufklärungsgeschwader 54 , Anfang der 60-ger Jahre aus dem bayrischen Erding nach Oldenburg verlegte, wurde der Reigen geschlossen. Oldenburg hatte zwar zu dieser Zeit auch zahlreiche Hausbrauereien, die sich auf die Kunst des Bierbrauens verstanden, das tiefbraune Nockerbergbier war jedoch ob seiner besonderen Würze legendär und fand auch hier schnell seine Liebhaber. Die Bürger der Stadt und der Gemeinden im Umland haben trotz vieler Probleme mit dem zunehmenden Fluglärm ihren Soldaten auf dem Flugplatz von Anbeginn die volle Unterstützung gewährt.

Was lag also näher als ein besonderes Dankeschön. So luden 1964 der Kommodore des Geschwaders, Oberstleutnant Dedekind, und seine Offiziere Bürger, Vertreter des öffentlichen Lebens, Offiziere vorgesetzter Kommandobehörden und Einheiten am Standort zu einem besonderen Fest in das Offizierkasino ein.
Mit einer Transall-Transportmaschine der Luftwaffe wurde nicht nur Original-Nockerbergbier sondern auch kulinarische Genüsse, wie bayrischer Leberkäs und knussprige Laugenbrezel eingeflogen. Damals noch keine  Selbstverständlichkeit in der Oldenburger Küche.

Schon die erste Veranstaltung umfasste eine sehr  umfangreiche Einladungsliste. Schnell stellte man fest, dass die gewohnte Kasinobestuhlung der stetig anwachsenden Nachfrage nicht genügen konnte. So wurde in den folgenden Jahren im Stile des Nockerbergs mit Bierzeltgarnituren aufgerüstet. Aus diesen ersten Anfängen im Jahre 1964 erwuchs die Tradition des Oldenburger Salvatorabends, der seit 1965 unter diesem Namen immer Anfang März stattfindet.

Die Gästeliste wuchs im Laufe der Jahre von anfänglich 300 auf über 400 Teilnehmer an, kein Problem, denn es gehört zum Charakter eines solchen Festes, enge Tuchfühlung zu seinem Nachbarn zu halten. „Linkshänder werden an einen separaten Tisch gesetzt“ ulkte jemand, „damit man sich beim Essen nicht ins Gehege kommt“. Anregende Gespräche, reichlich Bier, auch schon mal ergänzt mit Korn, deftiges Essen und stets eine hervorragende Stimmung prägten und prägen den Oldenburger Salvatorabend.

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Oberstleutnant Dedekind mit Offizieren

1964 luden Kommodore Oberstleutnant Dedekind, , Vertreter des öffentlichen Lebens, Offiziere vorgesetzter Kommandobehörden und Einheiten am Standort zu einem besonderen Fest in das Offizierkasino ein.

1964
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Oberstleutnant Dedekind beim Anzapfen

1966
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Ehrengäste

1966
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Sitzordnung 1970

Schnell stellte man fest, dass die gewohnte Kasinobestuhlung der stetig anwachsenden Nachfrage nicht genügen konnte. So wurde in den folgenden Jahren im Stile des Nockerbergs mit Bierzeltgarnituren aufgerüstet.

1970

Die 1970er und 1980er Jahre

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Sitzordnung 1970

Schnell stellte man fest, dass die gewohnte Kasinobestuhlung der stetig anwachsenden Nachfrage nicht genügen konnte. So wurde in den folgenden Jahren im Stile des Nockerbergs mit Bierzeltgarnituren aufgerüstet.

1970
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Ellbogengesellschaft 1984

Die Gästeliste wuchs im Laufe der Jahre von anfänglich 300 auf über 400 Teilnehmer an, kein Problem, denn es gehört zum Charakter eines solchen Festes, enge Tuchfühlung zu seinem Nachbarn zu halten. "Linkshänder werden an einen separaten Tisch gesetzt" ulkte jemand, "damit man sich beim Essen nicht ins Gehege kommt".

1984
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Im fliegenden Einsatz

Und wäre da nicht der ehemalige Oldenburger Oberbürgermeister Dieter Holzapfel gewesen, der bei der "Oldenburg Hymne" den Takt angab, die Gäste hätten kaum den richtigen Einsatz gefunden. Da die Empore, auf die die Musiker später aus Platzgründen ausweichen mussten für einen Stardirigenten keinen Platz bot, ging der Kapellmeister auch schon einmal im wahrsten Sinne des Wortes unter die Decke.

1984
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Besonderes Ereignis

Ein besonderes Ereignis fand 1985 statt. Der Kommodore, Oberst Krah und Oberstadtdirektor Wandscher, begrüßten die beiden "Alten Adler", Dipl.Ing.Friedrich Jahn (95) und Wilhelm Hillmann (100), beide langjährige treue Gäste des Salvatorabends.

1985
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Büttenrede

In einer viel beachteten ironisch-launigen Büttenrede anläßlich des Salvatorabends 1986 fasste OTL a.D. Mathias "Mattes" Münter alias "Till Eulenspiegel" seine Beobachtungen und Erfahrungen von 20 Jahren Oldenburger Salvatorabend unter dem Motto: "Wir lassen uns nicht unterkriegen" treffend zusammen.

1986

Die wilden 70er und coolen 80er

Im Laufe der Jahre wurde vom bayrischen Leberkäs auf Schweinshaxe umgestellt, da der frische Leberkäs nur eine kurze Haltbarkeit hatte und in den folgenden Jahren ein regelmäßiger Lufttransport nicht immer gewährleistet werden konnte. Schweinshaxe, Sauerkraut und Brezeln wurden, in der großen Küche des Fliegerhorstes zubereitet, ofenfrisch serviert. Auch wurde schon einmal ein ganzer Ochse gegrillt und von den Gästen vollständig vertilgt.

Zunächst war der Oldenburger Salvatorabend eine reine Herrenpartie. Noch 1982 sprachen sich in einer inoffiziellen Gästeumfrage während des Salvatorabends noch 100% der Teilnehmer für die Beibehaltung dieser Regelung aus. Doch mit der Öffnung der Offizierslaufbahn für Sanitätsoffiziere und damit einhergehend auch weiblichen Medizinerinnen im Sanitätsbereich des Fliegerhorstes war es mit dieser Tradition bald vorbei.

Zum Wohlergehen von Leib und Seele gehören
aber neben guter Stimmung und gutem Essen auch Sinnesgenüsse für Auge und Ohr. Und hier hat der Salvatorabend im Laufe seiner Geschichte manchen
Höhepunkt gesetzt. Insgesamt konnte der damalige Kommodore des  Geschwaders, Oberst Heinz-Günter Kuring zum Salvatorabend 1970 eine erlesene Gästeschar im Offiziersheim begrüßen. Dazu  gehörten u.a. General Uechtritz, General Wehnelt,General Ebeling,vier nicht mehr aktive Generäle, Eegierungsvizepräsident Korte und Oberbürgermeister Fleischer.

Musiker der Bundeswehrmusikkorps, die von Angehörigen der 2. Fliegenden Staffel gegründete „VIKING-Combo“, die Rheinmetall Simulation BigBand aus Bremen und zahlreiche hochkarätige lokale und internationale musikalische Gruppen haben immer auch für ein besonderes  Musikerlebnis gesorgt. Und wäre da nicht der ehemalige Oldenburger Majestro Holzapfel ganz im Stile großer Meister und „im fliegenden Einsatz“ Oberbürgermeister Dieter  Holzapfel gewesen, der bei der „Oldenburg Hymne“ den Takt angab, die Gäste hätten kaum den richtigen Einsatz gefunden. Da die Empore, auf die die Musiker später aus Platzgründen ausweichen mussten für einen Stardirigenten keinen Platz bot, ging der Kapellmeister auch schon einmal im wahrsten Sinne des Wortes unter die Decke.

Im Jahre 1976 durch Gerhard Tresbach und Paul Dieter Reck ins Leben gerufen, entfachten die Oldenburger Schrumpfgermanen bei ihrem ersten Auftritt wahre Begeisterungsstürme. Zu der Musik von Whistling‘ Jack Smith’s „Kaiser Bills Batman“ zeigte die von Angehörigen der Technischen Gruppe rekrutierte Bauchtanzgruppe eine unglaubliche Perfektion und avancierte zur Stammgruppe des Oldenburger Salvatorabends. Noch heute tritt diese Gruppe gelegentlich auf und hat seit ihrem Bestehen über 200.000,00 € für gemeinnützige und wohltätige Zwecke
eingespielt. Auch Entertainer aus nah und fern haben gelegentlich auch beim Salvatorabend für Nockerberg-Flair gesorgt, jedoch mit dem Unterschied, dass Anwesende von deren kritischen Bewertungen ausgenommen waren. Wie ich aus Zeitzeugenberichten vernehmen konnte, wäre der eine oder andere Gast gar nicht so enttäuscht gewesen, wenn er während einer Büttenrede auch einmal erwähnt
worden wäre. Neben den musikalischen Höhepunkten sollten aber auch die Augen nicht zu kurz kommen.

Und auch diese Geschichte sollte nicht unerwähnt bleiben, zeigt sie doch den Einfallsreichtum der Programmgestalter. Doch manchmal kommt es anders als man erwartet hat. Ein findiger Präsident der Offizierheimgesellschaft, nennen wir ihn Franky L., wollte seinen Kommodore mit einer  besonderen Einlage überraschen und hatte aus dem Jaderberger-Zoo zwei ausgewachsene Löwen organisiert, die beim Empfangsdefilee jeweils mit einem Tierpfleger rechts und links von dem Hausherrn Oberst Dieter Krah platziert waren. Aus Angst ob der vielen Menschen und der ungewohnten Atmosphäre hatte eines der Tiere im  Eingangsbereich sein „Geschäft“ hinterlassen. Bevor die „Tretmine“ beseitigt werden konnte, war bereits ein Gast in die Bescherung getreten und hatte dies erst nach einigen Schritten bemerkt. Obwohl diese schöne Überraschung schnell beseitigt wurde, schwebte der „Duft“ den ganzen Abend in den Räumen des Offizierskasinos.

Und um Mitternacht standen die Kraftfahrer vom Dienst (KvD) bereit, die Gäste wohlbehalten wieder nach Hause zu chauffieren. Nicht immer eine einfache Aufgabe, denn das Erinnerungsvermögen einiger Gäste ob der eigenen Adresse, hatte häufig verständlicherweise schon einmal Lücken aufzuweisen. 

Legendär war das von Oberst Krah initiierte Katerfrühstück, da von der Planung her kein „Zapfenstreich“ festgelegt war. So blieben stets mehr als 30 Personen die ganze Nacht über im Saal,um gegen 0600 Uhr früh an einem Frühstück  teilzunehmen. Das verlangte Stehvermögen und Ausdauer. Manch einer soll das rettende Ufer erst am nächsten Mittag erreicht haben. Es würde den Rahmen dieses Rückblicks sprengen, alle Höhepunkte des Oldenburger Salvatorabends
aufzuführen. In einer viel beachteten ironisch-launigen Büttenrede anlässlich des Salvatorabends 1986 fasste
OTL a.D. Mathias „Mattes“ Münter alias „Till Eulenspiegel“ seine Beobachtungen und Erfahrungen von 20 Jahren Oldenburger Salvatorabend unter dem Motto:
„Wir lassen uns nicht unterkriegen“ treffend zusammen. Die Zuhörer spendeten ihm stehende Ovationen.

 

 

Die 1990er Jahre

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Die Wahl der ersten "Miss Salvator"

Eine Programmeinlage ganz besonderer Art stellte 1990 die Wahl der ersten "Miss Salvator" dar. Es stellten sich zur Endausscheidung Miss UdSSR, Miss Jugoslawien, Miss Griechenland und Miss Trinidad.

1990
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Bauchtänzerin "Siebel"

Als die Bauchtänzerin "Siebel" die Hüften kreisen ließ, war der euphorischen Stimmung kaum Einhalt zu gebieten.

1990
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Star aus der Karibik

Und dann kam "Anna", ein dunkelhäutiger Star aus der Karibik, der durch die Organisatoren bei den Eurotops von Radio Bremen entdeckt worden war.

1990
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Letzter Salvatorabend des Verbandes

Am 5.März 1993 begrüßte der Kommodore des Jagdbombergeschwaders 43, Oberst Volkhard Dessau, seine Salvatorjünger zum letzten Salvatorabend des Verbandes.

1993

Freiheit nach der Mauer

Eine Programmeinlage ganz besonderer Art stellte 1990 die Wahl der ersten „Miss Salvator“ dar. Unter der Conference von Bodo Saar stellten sich zur Endausscheidung Miss UdSSR, Miss Jugoslawien, Miss Griechenland und Miss Trinidad. Bei der Platzierung unterlag die heimliche Favoritin, die langbeinige Miss „Barbie“ Jugoslawien der fraulichen Miss UdSSR, Alyona Iwanowa. Wie ein Gast anmerkte, ein Sieg, der sicherlich von der Wende
und der Gorbimanie beeinflusst war.

Als einmal die Bauchtänzerin „Siebel“ die Hüften (und noch einiges mehr) kreisen ließ, war der euphorischen Stimmung kaum Einhalt zu gebieten. Und dann kam „Anna“, ein dunkelhäutiger Star aus der Karibik, der durch die Organisatoren bei den Eurotops von Radio  Bremen entdeckt worden war. Es gelang ihr, die  schon durch das deftige Mahl und das ein oder andere dunkle Gesöff in ihrer Wahrnehmung eingeschränkten Gäste in ihren Bann zu ziehen. Als dann auch der Kommodore mit Anna gemeinsam einstimmte kannte die Stimmung keine Grenzen.

Am 5.März 1993 begrüßte der Kommodore des Jagdbombergeschwaders 43, Oberst Volkhard Dessau, seine Salvatorjünger zum letzten Salvatorabend des Verbandes. In seiner Rede führte er u.a. aus: “ Der letzte Salvatorabend – die Endgültigkeit, die sich mit dieser Feststellung verbindet, ist schmerzlich und macht betroffen. Das Geschwader hat sich in Oldenburg wohl gefühlt, es war hier zu Hause. Das werden wir, die gehen müssen, dankbar in Erinnerung behalten“. Bevor traditionsgemäß das Lied „Heil Dir,o, Oldenburg“ gesungen wurde, überbrachte OB Dieter
Holzapfel die Grüße der Stadt Oldenburg. Er bezeichnete den Oldenburger Salvatorabend als den Herrenabend in Oldenburg schlechthin. Mit der Außerdienststellung des Jagdbombergeschwaders 43 im Jahre 1993 ging jedoch die
Geschichte des Oldenburger Salvatorabends zur großen Freude aller Freunde dieser Veranstaltung nicht zu Ende.

Die Kommandeure der von 1993-2006 auf dem Fliegerhorst stationierten Flugabwehrraketengruppe 24, erkannten schnell den besonderen Stellenwert dieser Veranstaltung im Zusammenspiel von Bundeswehr und Öffentlichkeit. Mit Unterstützung der Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 43 e.V. fand der Oldenburger
Salvatorabend an alter Stelle mit der gleichen Zielsetzung seine lückenlose Fortsetzung. Am 03.März 2006 begann jedoch dann auch das Abschiednehmen der Flugabwehrraketengruppe 24 mit einem letzten Salvatorabend im Offizierkasino. Über 300 Gäste folgten der Einladung des Kommandeurs, Oberstleutnant Zimmermann, zum letzten „Kehr aus“ im so liebgewonnenen Offizierkasino.
In seiner Grußadresse hob Oberbürgermeister Dietmar Schütz die Bedeutung dieses Ereignisses in der Vergangenheit hervor und versprach, sich intensiv für die Fortführung der Veranstaltung einzusetzen.

41 mal wurde zum Oldenburger Salvatorabend in das Kasino auf dem Fliegerhorst eingeladen. Kasino und Salvatorabend waren in den Jahren zu einem untrennbaren Begriff  gewachsen. Viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vertreter von kommunalen Einrichtungen und Ämtern , Minister,
Abgeordnete hohe Offiziere aus allen Teilstreitkräften, Bürger der Stadt und des Umlands ließen es sich nehmen, mindestens einmal am Salvatorabend dabei zu sein.

Mit dem Abzug der Flugabwehrraketengruppe 24 und der Übergabe des Flugplatzes an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, nahm die Geschichte des Flugplatzes Oldenburg und des Offizierheims ein jähes Ende. Sollte dies nun auch das endgültige Ende des Oldenburger Salvatorabends bedeuten? Unvorstellbar!

Ein neues Millennium - Das 21. Jahrhundert

Zukunftssicherheit für den Salvatorabend

Die Frage einer Weiterführung des Salvatorabends war schnell mit einem vorbehaltlosen”Ja” beantwortet. Wie und wo sollte es möglich sein, diese Veranstaltung mit gleicher Zielsetzung, Atmosphäre und dem Anspruch auf Einmaligkeit weiterzuführen. Alle vorhandenen militärischen Einrichtungen scheiterten daran, dass keine ausreichenden Kapazitäten bereitgestellt werden konnten. Auch zivile Alternativen waren kaum verfügbar. Dennoch musste schnell eine Entscheidung gefällt werden, denn der 42.
Salvatorabend stand bereits für März 2007 an.

Ein Team der Traditionsgemeinschaft  Jagdbombergeschwader 43 e.V. und des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw e.V.) nahm die Herausforderung an, diese stolze Veranstaltung ohne Unterbrechung weiterzuführen. 2007 erfolgte die Gründung der Salvatorgemeinschaft Oldenburg S.G.O.e.V. mit der der Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt Oldenburg.

Nach einer ausführlichen Lagebeurteilung fiel die Wahl auf die Veranstaltungsräume in der Weser-Ems-Halle, eine Entscheidung, die sich als richtungsweisend bewährt hat.
Zwei konstante Größen haben zum Erfolg dieses Neustarts beigetragen.

Der damalige Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg, Prof. Dr. Gerd Schwandner, hat mit dem Neubeginn die Schirmherrschaft über den „Neuen Oldenburger Salvatorabend“  übernommen, eine neue Tradition, die der amtierende Oberbürgermeister Jürgen Krogmann fortgesetzt hat. Wir betrachten dies als eine besondere Wertschätzung und Referenz an den Stellenwert, den
diese Veranstaltung im Veranstaltungskalender der Stadt gewonnen hat.

Ebenso haben die neuen Organisatoren auf die vielen Freunde des Oldenburger Salvatorabends bauen können, die dieser Veranstaltung über die Jahre die Treue gehalten haben und ein unverzichtbarer mit dem Oldenburger Salvatorabends verbunden sind.

Eine in der langen Geschichte des Oldenburger Salvatorabends bewährte Tradition wurde bei unserem
Neustart übernommen: Menschen in besonderen Notlagen zu helfen. Dank der großen Spendenbereitschaft unserer Gäste konnten wir so u.a. an den Oldenburger Verein “Kinder in Haiti“, das Oldenburger Hospiz, die Kinderkrebsklinik Bremen und den Bürgerfelder Turnerbund nach dem Verlust seiner Vereinsanlage durch einen Großbrand unterstützen. Diese Tradition wollen wir auch in Zukunft immer dann, wenn eine besondere Notlage entsteht, weiterführen.

Auch der Salvatorabend der Neuzeit hat immer wieder ein buntes Programm. Das symphonische Blasorchester der Stadt Oldenburg setzt die musikalischen Akzente, spritzige Showeinlagen u.a. der Oldenburger „Wild Cats“ und der „Show Dancers“ des BTB sorgen für den Augenschmaus.

Die Küche der Weser-Ems-Halle kümmert sich in bewährter Manier um das leibliche Wohl!

Eine besondere Anerkennung hat der 49. Oldenburger Salvatorabend durch die erstmalige Teilnahme des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Volker Wieker, erfahren.

 

Ein großer Dank geht an unsere Gastredner der letzten 10 Jahre:

  • General Volker Wieker, Generalinspekteur der Bundeswehr
  • Generalleutnant Johann Langenegger, Kommandeur 1.Panzerdivision
  • Generalmajor Karsten Stoye, NATO Kommando
  • Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin der Verteidigung
  • Hans Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestags
  • Generalleutnant Markus Laubenthal, stv. Generalinspekteur der Bundeswehr
  • Boris Pistorius, Bundesminister der Verteidigung
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Abschiednahme der Flugabwehr-raketengruppe 24

Am 3.März 2006 begann jedoch dann auch das Abschiednehmen der Flugabwehrraketengruppe 24 mit einem letzten Salvatorabend im Offizierkasino. Über 300 Gäste folgten der Einladung des Kommandeurs, Oberstleutnant Zimmermann, zum letzten "Kehr aus" im so liebgewonnenen Offizierkasino.

2006
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Gründung der Salvator-gemeinschaft Oldenburg (S.G.O.) e.V.

Ein Team der Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 43 e.V. und des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw e.V.) nahm die Herausforderung an, diese stolze
Veranstaltung ohne Unterbrechung weiterzuführen. 2007 erfolgte die Gründung
der Salvatorgemeinschaft
Oldenburg S.G.O. e.V.

2007
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Showeinlagen

Spritzige Showeinlagen u.a. der Oldenburger "Wild Cats" und der "Show Dancers" gehören weiter zum Programm.

2014
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Fassanstich 2019

Der Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg, Jürgen Krogmann zusammen mit der Bundesministerin der Verteidigung Ursula von der Leyen beim Fassanstich.

2019
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Salvatorabend nach Corona

Nach Corona konnte 2023 das erste Mal wieder der Salvatorabend begangen werden.

2023

Was bringt die Zukunft?

Auch wenn man heute auf den Kraftfahrer vom Dienst und auf das Katerfrühstück „danach“ verzichten muss, hat der Oldenburger Salvatorabend auch nach über 50 Jahren nichts an Attraktivität eingebüßt.

Der Dank der Salvatorgemeinschaft für diesen Erfolg gilt hier der Luftlandebrigade 31 „Oldenburg“, die uns in den Anfangsjahren großzügig mit Transportraum zum Transport der Flugzeugmodelle vom Fliegerhorst zur Weser-Ems-Halle unterstützt hat. Mit diesem Dank verbindet sich auch die Hoffnung, dass wir mit der Stab der 1. Panzerdivision nach ihrem Umzug nach Oldenburg einen neuen, starken Partner für die Fortsetzung der Oldenburger Militärtradition gefunden haben.

Ein ausdrücklicher Dank gilt allen unseren Sponsoren, die uns in den letzten Jahren großzügige finanzielle Unterstützung gewährt haben. Wir bauen auch in Zukunft auf die Treue unserer Partner. Ein ganz besonderer Dank gilt den vielen Helfern der Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 43 e.V. und des Verbands der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V., die jedes Jahr mit viel Engagement, Improvisationsvermögen und Ideenreichrum den äußeren Rahmen für diese hochkarätige Veranstaltung schaffen.

Mit Stolz stellt die Salvatorgemeinschaft heute fest, dass die Gäste die Stimmung und das besondere Flair mit an den neuen Veranstaltungsort getragen haben. Vor dem Hintergrund abnehmender militärischer Präsenz am Standort wird die Salvatorgemeinschaft unbeirrt an der Zielsetzung des Oldenburger Salvatorabends, festhalten:

„Ein Forum für gemeinsame, den täglichen Dienst- und Verantwortungsbereich übergreifende Gespräche mit interessanten Gästen aus allen Bereichen des Öffentlichen Lebens, über alle Parteigrenzen hinaus in ungezwungener Atmosphäre zu schaffen.“

- Salvatorgemeinschaft Oldenburg e.V.

Heil Dir, o Oldenburg

Die Oldenburg Hymne: Heil dir, o Oldenburg

Heil dir, o Oldenburg!

Heil deinen Farben!

Gott schützt dein edles Roß,

Er segne deine Garben!

Wie deine Eichen stark,

Wie frei des Meeres Flut,

Sei deutscher Männer Kraft

Dein höchstes Gut!

 

Ehr´deine Blümelein,

Pfleg´ihre Triebe.

Blau und rot blühen sie.

Die Freundschaft und die Liebe.

Schleudert den fremden Kiel

Der Sturm an deinem Strand.

Birgt ihn der Lotsen Schar

Mit treuer Hand.

 

Wer deinem Herde naht,

Fühlt augenblicklich,

Daß er hier heimisch ist,

Er preiset sich so glücklich.

Führt ihr sein Wanderstab

Auch alle Länder durch,

Du bleibst sein liebstes Land,

Mein Oldenburg!